Gaudí in Barcelona
Kunst
Auf den Spuren von Gaudí in Barcelona
Abgesehen von den beiden abgelegensten Punkten (Hospital de Sant Pau und Casa Roviralta) liegen zwischen den beiden am weitesten entfernten Endpunkten weniger als 3 Kilometer. Daher empfehlen wir, die Besichtigungstour zu Fuß durchzuführen, mit Zwischenstopps, um sich zu erfrischen oder etwas zu essen. Sie können sich aber auch problemlos mit U-Bahn und Bussen fortbewegen.
Sagrada Familia: Ist das Meisterwerk von Antonio Gaudí, zu dem 1882 der Grundstein gelegt wurde und das noch immer im Bau ist. Mit der besonderen Architektur und Schönheit des Gebäudes wollte Gaudí den christlichen Glauben zum Ausdruck bringen und der ganzen Welt die Botschaft des Evangeliums übermitteln. Dabei gelang ihm eine Symbiose zwischen Form und christlicher Symbolik in Verbindung mit einer eigenwilligen Architektur, die sich durch neue Strukturen, Formen und Geometrien auszeichnet. Diese besitzen jedoch auch eine starke Logik und sind von der Natur inspiriert, wobei Licht und Farbe eine tragende Rolle spielen. Die Geburtsfassade und die Krypta wurden 2005 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Park Güell: Ist eine enorme Gartenanlage mit besonderen architektonischen Elementen, die 1922 eingeweiht wurde. Seinen Namen verdankt der Park Eusebi Güell, einem reichen Unternehmer und leidenschaftlichem Bewunderer der Werke von Gaudí, der als wichtigster Mäzen auftrat. Obwohl der Park Güell als Bau einer Luxuswohnanlage gedacht war, kam man mit den Jahren von dieser Idee ab und es entstand ein Park mit mehr als 17 Hektar Größe, der von gewellten Formen, baumartigen Säulen, Tierfiguren und geometrischen Figuren überzogen ist. Der größte Teil der Fläche ist mit Mosaiken verziert, die aus kleinen farbigen Keramikstücken gefertigt sind.
Casa Milà oder Pedrera: Dieses überraschende Gebäude entstand zwischen 1906 und 1912 und befindet sich am zentral gelegenen Paseo de Gracia. Das Hauptgeschoss bewohnte die Familie Milá, der das Gebäude seinen Namen verdankt. Heute kann das Haus besichtigt werden, da es einen großen Ausstellungsraum enthält. Die Dachterrasse ist ein einzigartiger Ort von überwältigender künstlerischer und symbolischer Kraft und die Belüftungstürme und Schornsteine verwandeln sich in beeindruckende Skulpturen von zu Stein gewordenen Kriegern.
Casa Batlló: Zwischen 1904 und 1906 als Luxusbau im Auftrag des reichen Aristokraten Josep Batlló errichtet. Von außen scheint es, als wäre die Fassade der Casa Batlló aus Totenköpfen und Knochen gemacht. Doch die Totenköpfe sind in Wirklichkeit Balkone und die Knochen sind Säulen. Gaudí legte bei seinen Entwürfen großen Wert auf jedes Detail, wie zum Beispiel bei der Änderung der Größe der Fenster je nach ihrer Höhe. So konnte er sicherstellen, dass jedes Zimmer des Hauses gleichmäßig von Licht durchflutet wird. Außerdem verwendete er Farben und Formen, bei denen er sich vom Leben im Meer inspirieren ließ und die seine Kreativität bei diesem Gebäude beeinflussten.
Güell-Palast: Wurde als Privatresidenz der Familie Güell erbaut und ist praktisch noch genau so erhalten, wie er von Gaudí fertiggestellt wurde. Er befindet sich in der Calle Nou de la Rambla in Barcelona, in der Nähe des Hafens und der Strandpromenade der Stadt.
Casa Calvet: Das Haus befindet sich in der Calle Casp 48. Es wurde zwischen 1898 und 1900 für den Industriellen Pere Màrtir Calvet erbaut. Es diente ihm sowohl als Geschäftssitz, der im Erdgeschoss und im Untergeschoss untergebracht war, als auch als Wohnhaus, da sich in den oberen Stockwerken Wohnungen befanden. Besonders interessant sind der Hausflur und das Erdgeschoss, das heute ein Restaurant beherbergt. Hier kann man die typische katalanische Decke, die gewundenen Granitsäulen oder die Bögen mit Reliefs in Form von Rebstöcken bewundern.
Torre Bellesguard oder Casa Figueres: Befindet sich im Stadtviertel Sant Gervasi, abseits vom Stadtzentrum. Wurde zwischen 1900 und 1909 erbaut und zeichnet sich durch für Gaudí recht ungewöhnliche geradlinige Formen aus, der sich dabei vom mittelalterlichen Schloss von Martin I. (der Humane) inspirieren ließ, dem letzten König der katalanischen Dynastie aus dem Haus Barcelona, der bis zu seinem Tod im Jahre 1410 in Bellesguard lebte. Gaudí erschuf hier ein Schloss, das eine Mischung aus Jugendstil und Gotik darstellte, und er restaurierte die Reste des mittelalterlichen Palastes, die Teil der Gärten des Grundstücks sind.
Colonia Güell: Die Entwicklung der Colonia Güell begann 1890 auf Initiative des Unternehmers Eusebi Güell auf seinem Grundstück Can Soler de la Torre, in der Gemeinde Santa Coloma de Cervelló. Der Wunsch sich von den in der Stadt bestehenden sozialen Konflikten zu entfernen, führte dazu, dass die neue Industrie in Form einer Industriesiedlung überdacht wurde: mit den Wohnhäusern der Arbeiter gleich bei der Fabrik, in das Grundstück integriert und mit einem eigenen Ortskern sowie mit dem eigenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben unter Aufsicht des Unternehmens.
Eine Besichtigungstour weiterer Kostbarkeiten des Jugendstils in Barcelona
Genau wie die Sagrada Familia von Gaudí ist auch der Palau de la Música von Lluís Domènech i Montaner ein unbedingtes Muss für jeden Besucher Barcelonas. Weitere sehenswerte Kostbarkeiten des katalanischen Jugendstils sind:
Casa Amatller: Jugendstilgebäude in Barcelona, das an die Casa Batlló angrenzt und sich nahe der Casa Lleó Morera befindet. Geplant und gebaut wurde das Haus von Josep Puig i Cadafalch zwischen 1898 und 1900. Die drei Gebäude bilden zusammen ein Gebäudeensemble, das als Häuserblock der Zwietracht bekannt ist. Der Stil ist eine Mischung aus katalanischer Gotik und flämischer Baukunst (erkennbar an der flachen Dreiecksform im oberen Teil der Fassade).
Casa Bruno Cuadros: Dieses Gebäude in der Rambla Nr. 82 ist auch als das Haus der Regenschirme bekannt, da sich im Erdgeschoss lange Zeit ein Regenschirmladen befand. Besonders auffällig ist der große schmiedeeiserne Drache, der alle Passanten begrüßt. Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1858, obwohl es 1883 vom Architekten Josep Vilaseca komplett umgebaut wurde. Es steht als Kulturgut von lokalem Interesse unter Denkmalschutz.
Casa Comalat: Dieses Gebäude im Jugendstil, das sich in der Avenida Diagonal Nr. 442 in Barcelona befindet und dessen rückseitige Fassade auf die Calle Córcega 316 weist, wurde 1911 vom Architekten Salvador Valeri i Pupurull erbaut. Die Hauptfassade in der Avenida Diagonal ist aus Stein und beeindruckt durch ihren ausgeprägten Dekorativismus, da sie im späten Jugendstil gehalten ist. Die Fassade an der Calle Córcega wird von der Farbe beherrscht, dank einer polychromen Keramikdekoration, die sich über die gesamte Fassade erstreckt, begleitet von gewellten Formen und Galerien aus Holz, die von Rollos geschlossen sind.
Casa Fuster: Dieses Haus wurde von Lluís Domènech i Montaner entworfen und zwischen 1908 und 1910 erbaut. Es befindet sich am Paseo de Gracia, neben der Avenida Diagonal. 2004 wurde die Casa Fuster in ein Luxushotel umgewandelt.
Casa Lleó Morera: Die Casa Lleó Morera befindet sich am Passeig de Gracia und bildet zusammen mit der Casa Batlló i Amatller den so genannten Häuserblock der Zwietracht. Die Fassade repräsentiert die Eleganz der Details, da an ihr etwa 40 der besten Handwerker der damaligen Zeit unter der Aufsicht von Lluis Domènech i Montaner arbeiteten.
Casa Martí – „Els 4 gats“: Jugendstilbau im neugotischen Stil in der Calle Montsió, 3 bis. Die Casa Martí wurde 1896 von Josep Puig i Cadafalch im Auftrag der Familie Martí i Puig erbaut. Das Gebäude befindet sich auf dem Grundstück des ehemaligen Klosters Santa María de Montesión, ehemals Santa Eulalia del Campo. Im Erdgeschoss war zwischen 1897 und 1903 die Taverne Els Quatre Gats untergebracht. Heute ist es ein Restaurant mit einem sehr preiswerten Mittagsmenü.
Casa Roviralta: Die Casa Roviralta, auch als Frare Blanc bekannt, ist ein vom Architekten Joan Rubió i Bellver entworfener Jugendstilbau in der Avenida del Tibidabo 31, im Stadtviertel Sant Gervasi - La Bonanova. Zuvor war das Haus ein Gehöft, in dem sich Dominikanermönche niedergelassen hatten. Daher auch der Name Frare Blanc (weißer Mönch). 1903 wurde das Haus vom Amerika-Rückkehrer Teodor Roviralta erworben, der Rubió i Bellver mit dessen Umwandlung in einen Wohnturm beauftragte.
Casa Sayrach: Am Ende vom Paseo de Enric Granados befindet sich die Casa Sayrach, die zu den letzten Jugendstilbauten der Stadt gehört. Die Schönheit dieses Gebäudes liegt vor allem in den organischen Formen, eine Linienführung, die aus der Welt von Gaudí übernommen wurde.
Casa Terradas – Casa de les Punxes: Die Casa de les Punxes, die vom Architekten Josep Puig i Cadafalch im Auftrag der Familie Terradas erbaut wurde und 1976 zum Historischen Denkmal von nationalem Interesse ernannt wurde, ist derzeit eines der bekanntesten und symbolträchtigsten Gebäude Barcelonas und liegt im Herzen der Jugendstilroute (Av. Diagonal 420).
Casa Thomas: Dieses Gebäude in der Calle de Mallorca 291 wurde zwischen 1895 und 1898 von Lluis Domenech i Montaner im Auftrag von Josep Thomas erbaut und diente sowohl als Wohnhaus als auch als Werkstatt für Photogravüre.
Hospital de Sant Pau: Das Hospital de Sant Pau ist ein Gebäudekomplex in Barcelona, der vom Architekten Lluís Domènech i Montaner entworfen wurde, einem der wichtigsten Vertreter des katalanischen Jugendstils. Der Bau erfolgte zwischen 1902 und 1930 in zwei Phasen: Die erste, von Domènech selbst zwischen 1902 und 1913 geleitete Bauphase umfasst 13 Jugendstilgebäude; die zweite Phase stand ab 1920 unter der Leitung seines Sohnes, Pere Domènech i Roura, und umfasst weitere 6, im gemäßigten Jugendstil gehaltene Gebäude sowie weitere nachfolgende Bauten. Mit seinem Hauptgebäude und den zahlreichen Pavillons ist das Hospital de Sant Pau zusammen mit dem Instituto Pere Mata in Reus (ebenfalls vom gleichen Architekten) eine der größten architektonischen Anlagen im katalanischen Jugendstil.
Museu del Modernisme de Barcelona: Das Museum des katalanischen Jugendstils ist in einem Jugendstilgebäude untergebracht, das 1902 vom Architekten Enric Sagnier entworfen wurde. Seine Lage bildet den idealen geschichtlich-kulturellen Rahmen für die darin ausgestellten Sammlungen, da sich das Gebäude im Stadtviertel der Protagonisten des Jugendstils schlechthin befindet. Der von Ildefons Cerdà gegen Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführte ehrgeizige Bebauungsplan zur Erweiterung der Stadt durch die Anbindung vom Ensanche an das Zentrum ermöglichte es der katalanischen Gesellschaft, ein architektonisches Profil sowie ein charakteristisches und eigenes Bild zu entwickeln. Viele dieser Gebäude, einschließlich des Museums, sind wichtige geschichtliche und stilistische Zeugen einer strahlenden und glanzvollen Epoche in Barcelona.
Palau Baró de Quadres: Dieser überaus prächtige Palastbau im Jugendstil wurde zwischen 1904 und 1906 von Josep Puig i Cadafalch ausgeführt. Auftraggeber war der Baron Manuel de Quadras a Puig i Cadafalch. Der Palast wurde 1976 zum Kunsthistorischen Denkmal von nationalem Interesse erklärt und ist seit 2016 für Besucher geöffnet.
Palau de la Musica Catalana: Der Palast der katalanischen Musik ist der wohl außergewöhnlichste Musiksaal der Stadt Barcelona. Der Entwurf stammte vom in Barcelona lebenden Architekten Lluís Domènech i Montaner, einem der wichtigsten Vertreter des katalanischen Jugendstils. Der Bau selbst erfolgte zwischen 1905 und 1908 unter Einsatz von überaus fortschrittlichen Infrastrukturlösungen, wie die Verwendung von großen Glaswänden und die Aufnahme aller Künste, Skulpturen, Mosaike, ornamentaler Glasfenster und Schmiedearbeiten.
Palau Montaner: Ramón Montaner beauftragte den Architekten Josep Domènech i Estapà mit dem Bau dieses Palastes, der sich neben dem bereits einige Jahre zuvor von seinem Partner errichteten befand. Der Projektentwurf erfolgte 1889, jedoch kam es nach Aufnahme der Bauarbeiten zu Streitigkeiten mit dem Eigentümer, die zur Vertragsauflösung führten, als das Erdgeschoss sowie zwei Stockwerke bereits fertig gestellt waren. Anschließend übernahm Lluís Domènech i Montaner, der Neffe des Besitzers, die Leitung der Bauarbeiten. Beim dritten Stock und der Dekoration stand ihm der Architekt Antoni Maria Gallissà zur Seite, während die Mauer rund um das Grundstück sowie die Gitter und Metalltüren von Domènech i Estapà entworfen wurden.